2002 – Menschenrechtsaktivistin – Tschetschenien

Zainab Gaschajewa wurde 1953 in Kasachstan geboren. Dorthin liess Stalin 1944 das tschetschenische Volk kollektiv deportieren. Erst 1957 konnte die Familie Gaschajewa aus der Verbannung nach Tschetschenien zurückkehren. In Tschetschenien durchlief Zainap Gaschajewa ihre Schul- und Ausbildungsjahre. Zu Sowjetzeiten war Zainap Gaschajewa Betriebsdirektorin.

Diese Berufstätigkeit gab Zainab Gaschajewa nach dem ersten Tschetschenien-Krieg auf und gründete 1995 die tschetschenisch-russische Frauenorganisation ‚Echo des Krieges‘. ‚Echo des Krieges‘ ist eine der ganz wenigen Organisationen, die seit den Kriegsjahren bis heute in Tschetschenien humanitäre Hilfe leisten. Dabei konzentriert sich ‚Echo des Krieges‘ auf die vielen Kriegswaisen sowie auf die Opfer von Folter und Vergewaltigung.

Zainab Gaschajewa hat als Kriegsfotografin und Filmerin das umfangreichste Archiv aufgebaut, welches die Kriegsgräuel in Tschetschenien systematisch dokumentiert. Solche Dokumentationen sind von unschätzbarem Wert, um in Russland und auf internationaler Ebene den Widerstand aufzubauen. Und sie sind auch Grundlage, wenn bei internationalen Menschenrechtsinstitutionen wie dem Menschenrechtsgerichtshof in Strassburg oder dem Strafgerichtshof in Den Haag Anklage erhoben wird gegen die verantwortlichen Politiker, Militärs und Zivilpersonen.