1981 – Philosoph – Frankreich

Raymond Aron, geboren am 14. März 1905 in Paris und verstorben ebenda am 17. Oktober 1983 war ein französischer Philosoph und Soziologe. Seine Hauptarbeitsgebiete waren Geschichtsphilosophie und Erkenntnistheorie, die Kritik des Totalitarismus, die Auseinandersetzung mit den internationalen Beziehungen, vor allem mit der Dialektik von Krieg und  Frieden, und die Analyse der modernen Industriegesellschaften.

Raymond Aron war der dritte Sohn einer Familie des mittleren Bürgertums jüdischer Herkunft in Paris. Nach dem Besuch des Lycée nahm er das Philosophiestudium in Paris auf, das er 1928 abschloss.

Nach dem Militärdienst verbrachte er die Jahre 1930 bis 1933 in Deutschland, zunächst als Lektor für französische Literatur an der Universität Köln und dann als Stipendiat des Französischen Akademikerhauses in Berlin. 1938 wurde Aron an der Sorbonne promoviert. 1940 erhielt er eine Stelle an der Universität von Toulouse.

Nach der Kapitulation Frankreichs entschloss sich Aron, den Kampf gegen Hitlerdeutschland fortzusetzen und setzte nach Großbritannien über. Dort übernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift der Bewegung der kämpfenden Einheit um Charles de Gaulle. Unmittelbar nach der Befreiung von Paris kehrte Aron im Sommer 1944 nach Frankreich zurück. Von Paris aus wollte er zum Wiederaufbau des Landes beitragen.

In der Folge arbeitete er vorwiegend als Journalist. Er wurde 1947 Leitartikler der liberalen Tageszeitung Le Figaro, für die er bis 1977 schrieb. Von 1977 bis zu seinem Tod im Jahr 1983 schrieb er für das Nachrichtenmagazin L’Express. 1979 verlieh ihm Frankfurt am Main den Goethepreis.

Raymond Aron war der bedeutendste liberale politische Denker, den Frankreich im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Auch war er einer der ersten französischen Intellektuellen und Gelehrten, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine Aussöhnung mit Deutschland einsetzten.