1979 – Theologe – (BR) Deutschland

Helmut Thielicke wuchs in Wuppertal auf, besuchte dort ein humanistisches Gymnasium und legte 1928 sein Abitur ab. Daraufhin nahm er das Studium der Theologie und Philosophie in Erlangen auf. Er wurde 1932 mit einer Arbeit über ‚Das Verhältnis zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen’ in Philosophie promoviert.

Dann hörte Thielicke in Bonn Vorlesungen von Karl Barth. Dort wurde Thielicke 1934 mit einer Arbeit über ‚Geschichte und Existenz. Grundlegung einer theologischen Geschichtstheologie’ auch in Theologie promoviert. Bereits 1935 spürte Thielicke den zunehmenden Druck des NS-Regimes, welches ihm eine Berufung nach Erlangen verwehrte. 1936 erhielt er dann aber eine Professur für Systematische Theologie in Heidelberg.

Nach wiederholten Verhören durch die Gestapo seit Mitte der dreißiger Jahre erfolgte 1940 Thielickes Absetzung. Thielicke wurde einberufen, konnte aber nach neun Monaten  ein Pfarramt übernehmen und ab 1942 ein Theologisches Amt bekleiden. Zur Widerstandsgruppe Freiburger Kreis trat Thielicke in Kontakt, ohne jedoch aktiv an den Umsturzplänen gegen Hitler mitzuarbeiten.

Die Ausbombung Stuttgarts 1944 trieb Thielicke mit seiner Frau nach Korntal, von wo aus er in den folgenden Jahren seine Vortragsreisen und Predigtdienste fortsetzte. Unmittelbar nach Kriegsende reiste Thielicke mit einer Gruppe Abgesandter der Kirche nach Frankfurt und engagierte sich für die Neuerrichtung einer Fakultät. An der neu entstandenen Theologischen Fakultät Tübingen übernahm er 1947 einen Lehrstuhl und wurde 1951 zum Rektor der Universität und Präsidenten der Rektorenkonferenz gewählt. 1954 wurde er nach Hamburg berufen.

Helmut Thielicke starb 1986 im Alter von 77 Jahren in Hamburg.