2021 – Aktivistin, Bosnien Herzegowina

Die bosnische Aktivistin für Opfer von Vergewaltigungen und andere Kriegsverbrechen und ehemalige Richterin Nusreta Sivac erhält in diesem Jahr den mit Fr. 10‘000.- dotierten Preis der Stiftung für Freiheit und Menschenrechte.

Die Stiftung Freiheit und Menschenrechte verleiht alle zwei Jahre den Preis für Freiheit und Menschenrechte und ehrt damit Menschen, die sich für Frieden, Verständigung und soziale Gerechtigkeit einsetzen. „Der Einsatz für menschenwürdige Lebensbedingungen und den Mut, für diese gewaltfrei einzutreten, zeichnen seit vielen Jahren unsere Preisträger:innen aus“, so Hanspeter Bigler, Präsident der Stiftung für Freiheit und Menschenrechte.

Der Stiftungsrat freut sich, den diesjährigen Preis der Aktivistin Nusreta Sivac zu überreichen. Die Preisträgerin lebt in Bosnien Herzegowina und hat mit ihrem konsequenten und engagierten Einsatz u. a. dazu beigetragen, dass Vergewaltigung im internationalen Recht als Kriegsverbrechen anerkannt wird. Nusreta Sivac selbst war im Gefangenenlager Omarska, nahe Prijedor gefangen und entkam knapp dem Tod. In diesem und anderen von der serbischen Armee gegründeten Lagern kam es zu Massenmorden, Folterungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen. Seit ihrer Freilassung setzt Nusreta Sivac sich für die Rechte der Opfer in Bosnien Herzegowina und weltweit ein.

„Einen wahren Frieden in Bosnien und Herzegowina werden wir nur dann erhalten, wenn die Rechte der Opfer geachtet und Täter und Verantwortliche für die schwersten Kriegsverbrechen verurteilt werden – wie vor Gerichten so auch in der Gesellschaft,“ erläutert Nusreta Sivac ihre Motivation.

Der Stiftungsrat freut sich, mit dem Preisgeld zukünftige Projekte der Vereine „Frau Bosnien Herzegowinas“, „Stiftung für Schaffung der Erinnerungskultur sowie „Mit dem Herzen zum Frieden“ zu unterstützen. Er wird dabei die Entwicklungen in Sachen Vergangenheitsbewältigung und strafrechtliche Verfolgung der Kriegsverbrechen in Bosnien und Herzegowina weiterhin kritisch im Auge behalten.

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